HAMBURG, Deutschland, 16. Juni 2023 /PRNewswire/ — Eine kürzlich in Belgien durchgeführte Studie hat die potenziellen Auswirkungen der Luftverschmutzung auf die Atemwege von Spitzensportlern in ihrer Frühkarriere aufgezeigt. Während körperliche Betätigung bekanntermaßen die allgemeine Gesundheit verbessert, deutet die Studie darauf hin, dass intensive körperliche Aktivität in einer verschmutzten Umgebung als Stressfaktor für die Atemwegsbarriere wirken kann. Die Zusammenfassung wurde am 11. Juni auf dem Jahreskongress der Europäischen Akademie für Allergologie und klinische Immunologie (EAACI) in Hamburg vorgestellt.
Die Studie konzentrierte sich auf junge Elitesportler im Alter von 12 bis 18 Jahren und zielte darauf ab, die Exposition und Auswirkungen von Luftschadstoffen auf ihre Atemwege zu untersuchen. Die Ergebnisse liefern wertvolle Erkenntnisse über die Gesundheit der Atemwege junger Sportler und geben Aufschluss über die potenziellen Folgen intensiver sportlicher Betätigung in Gebieten mit hoher Luftverschmutzung.
Die Sputumproben der Sportler wurden analysiert und mit Proben von Kontrollpersonen verglichen, die weniger als sechs Stunden pro Woche Sport trieben. Die Ergebnisse zeigten, dass die Athleten in ihren Sputumproben im Vergleich zur Kontrollgruppe deutlich höhere Konzentrationen an kohlenstoffgeladenen Alveolarmakrophagen (AMs) aufwiesen. Auch die Anzahl der Partikel in den Makrophagen und der prozentuale Anteil der von Rußpartikel besetzten Fläche waren bei den Sportlern im Vergleich zu den Kontrollpersonen deutlich erhöht. Diese Ergebnisse können auf den hohen Ventilationsbedarf der Sportler während des Trainings zurückgeführt werden, der zu einer erhöhten Belastung durch Luftschadstoffe führt.
Mittels einer multiplen linearen Regressionsanalyse, bei der Faktoren wie Luftfeuchtigkeit, Temperatur, Alter, Geschlecht, Body-Mass-Index (BMI) und Atopiezustand berücksichtigt wurden, identifizierte die Studie PM10 und PM2.5 (Feinstaub) als unabhängige Prädiktoren für den maximalen Abfall des forcierten Ausatmungsvolumens in einer Sekunde (FEV1) EVH-Test (=eukapnischer freiwilliger Hyperventilationstest). Dies deutet darauf hin, dass die Exposition gegenüber höheren Konzentrationen dieser Feinstaubpartikel zu einer erhöhten Hyperreaktivität und Dysfunktion der Atemwege bei Sportlern beitragen kann.
Darüber hinaus wurde in der Studie beobachtet, dass Sportler, die höheren PM10-Konzentrationen ausgesetzt waren, eine signifikant geringere Expression von Tight Junctions aufwiesen, die für die Aufrechterhaltung der Integrität der Atemwegsbarriere wichtig sind, als Sportler, die niedrigeren Konzentrationen ausgesetzt waren. Dies deutet darauf hin, dass eine erhöhte Luftverschmutzung durch die Beeinträchtigung der Atemwegsbarriere eine kurzfristige Hyperreaktivität und Funktionsstörung der Atemwege hervorrufen kann.
Janne Goossens, Doktorandin an der KU Leuven, kommentierte: “Unsere Studie unterstreicht die möglichen Auswirkungen der Luftverschmutzung auf die Atemwege von Spitzensportlern im frühen Stadium ihrer Karriere. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass intensives Training in verschmutzten Gebieten eine Herausforderung für die Gesundheit der Atemwege darstellen kann und zu einer erhöhten Hyperreaktivität und Dysfunktion der Atemwege führt. Es ist von entscheidender Bedeutung, das Bewusstsein für die potenziellen Risiken im Zusammenhang mit hoher Luftverschmutzung zu schärfen und Maßnahmen zum Schutz der Atemwege von Sportlern zu ergreifen.”
Diese Ergebnisse tragen zu den wachsenden Erkenntnissen über die gesundheitlichen Auswirkungen der Luftverschmutzung bei und unterstreichen, wie wichtig es ist, die Schadstoffwerte zu senken, um die Gesundheit der Atemwege zu schützen, insbesondere bei Personen, die sich intensiv körperlich betätigen.
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